Vogelschiss – oder was Alexander Gauland eigentlich sagen wollte
Gauland wurde missverstanden, sagt er, sagen Parteifreunde. Was wollte er denn nun sagen? Gauland wollte ganz sicher, deshalb ja das gewählte Wort, mit „Vogelschiss“ auf dessen Eigenschaften verweisen: Manche Gewächse wie die Vogelbeere setzen darauf, dass Vögel ihre Samen fressen und irgendwo ausscheiden, sodass sich die Vogelbeere vermehrt. Samenverbreitung? Nazi-Verbreitung?
Vogelkot eignet sich gut als Dünger, gewisse Mindestmengen vorausgesetzt. Fördert das Wachstum. Wachstum? Nazi-Denken?
Vögel scheißen auf Denkmäler, historische Gebäude, im Prinzip überall hin. Niemand und nichts kann davor wirklich geschützt werden. Aha, noch eine hintersinnige Bedeutung des Vergleichs mit dem Vogelschiss!
Sozusagen wird Geschichte beschissen, sie wird geätzt, denn Vogelschiss enthält Pankreatin. Vogelkot greift Lack an, wo er drauf gefallen ist, glänzt nichts mehr.
Manche Kosmetika enthalten Vogelkotsubstanzen, die speziell gegen Pickel auf der Haut wirken sollen. Ja, die Reinheit…, honi soit qui mal y pense…
Vogelschiss, bei näherem Hinsehen ein so beziehungsreiches Wort. Wer hätte gedacht, dass sich unter den Abgeordneten des Deutschen Bundestages ein so herausragender Vogelschissexperte findet?
P.S.: Wer erinnert sich nicht an den Ausspruch von Jean-Marie Le Pen, ehemals Obmann des rechtsextremen französischen Front National (jetzt Rassemblement National), der die Gaskammern als „Detail in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs“ bezeichnete?